"By help of God I fain would tell." by Martin Luther, 1483-1546 Text From: THE HYMNS OF MARTIN LUTHER (New York: Charles Scribner's Sons, 1883), pp. 13-15 1. Ein neues Lied wir heben an, Das walt' Gott unser Herre, Zu singen was Gott hat gethan Zu seinem Lob und Ehre. Zu Bruessel in dem Niederland Wohl durch zween junge Knaben Hat er sein Wunder g'macht bekannt, Die er mit seinen Gaben So reichlich hat gezieret. 2. Der Erst' recht wohl Johannes heisst, So reich an Gottes Hulden; Sein Bruder Heinrich nach dem Geist, Ein rechter Christ ohn' Schulden. Von dieser Welt geschieden sind, Sie ha'n die Kron' erworben, Recht wie die frommen Gottes Kind Fuer sein Wort sind gestorben, Sein' Maert'rer sind sie worden. 3. Der alte Feind sie fangen liess, Erschreckt sie lang mit Draeuen, Das Wort Gott man sie lenken hiess, Mit List auch wollt' sie taeuben, Von Loewen der Sophisten viel, Mit ihrer Kunst verloren, Versammelt er zu diesem Spiel; Der Geist sie macht zu Thoren, Sie konnten nichts gewinnen. 4. Sie sungen suess, sie sungen sau'r, Versuchten manche Listen; Die Knaben standen wie ein' Mau'r, Veracht'ten die Sophisten. Den alten Feind das sehr verdross, Dass er war ueberwunden Von solchen Jungen, er so gross; Er ward voll Zorn von Stunden, Gedacht' sie zu verbrennen. 5. Sie raubten ihn'n das Klosterkleid, Die Weih' sie ihn'n auch nahmen; Die Knaben waren des bereit, Sie sprachen froehlich: Amen! Sie dankten ihrem Vater, Gott, Dass sie los sollten werden Des Teufels Larvenspiel und Spott, Darin durch falsche Berden Die Welt er gar betreuget. 6. Da schickt Gott durch sein Gnad' also, Dass sie recht Priester worden: Sich selbst ihm mussten opfern da Und geh'n im Christen Orden, Der Welt ganz abgestorben sein, Die Heuchelei ablegen, Zum Himmel kommen frei und rein, Die Moencherei ausfegen Und Menschen Tand hie lassen. 7. Man schrieb ihn'n fuer ein Brieflein klein, Das hiess man sie selbst lesen, Die Stueck' sie zeigten alle drein, Was ihr Glaub' war gewesen. Der huechste Irrthum dieser war: Man muss allein Gott glauben, Der Mensch leugt und treugt immerdar, Dem soll man nichts vertrauen; Dess mussten sie verbrennen. 8. Zwei grosse Feur sie zuend'ten an, Die Knaben sie her brachten, Es nahm gross Wunder Jedermann, Dass sie solch' Pein veracht'ten, Mit Freuden sie sich gaben drein, Mit Gottes Lob und Singen, Der Muth ward den Sophisten klein Fuer diesen neuen Dingen, Da sich Gott liess so merken. 9. Der Schimpf sie nun gereuet hat, Sie wollten's gern schoen machen; Sie thuern nicht ruehmen sich der That Sie bergen fast die Sachen, Die Schand' im Herzen beisset sie Und klagen's ihr'n Genossen, Doch kann der Geist nicht schweigen hie: Des Habels Blut vergossen, Es muss den Kain melden. 10. Die Aschen will nicht lassen ab, Sie staeubt in allen Landen; Hie hilft kein Bach, Loch, Grub' noch Grab, Sie macht den Feind zu Schanden. Die er im Leben durch den Mord Zu schweigen hat gedrungen, Die muss er todt an allem Ort Mit aller Stimm' und Zungen Gar froehlich lassen singen. 11. Noch lassen sie ihr Luegen nicht, Den grossen Mord zu schmuecken, Sie gehen fuer ein falsch Gedicht, Ihr G'wissen thut sie druecken, Die Heil'gen Gott's auch nach dem Tod Von ihn'n gelaestert werden, Sie sagen: in der lessten Noth Die Knaben noch auf Erden Sich sollen ha'n umkehret. 12. Die lass man luegen immerhin, Sie haben's keinen Frommen, Wir sollen danken Gott darin, Sein Wort ist wiederkommen. Der Sommer ist hart fuer der Thuer Der Winter ist vergangen, Die zarten Bluemlein geh'n herfuer: Der das hat angefangen, Der wird es wohl vollenden. ________________________________________________________________ Notes: Hymn V from The Hymns of Martin Luther Author: Martin Luther Titled: Ein neues Lied wir heben Melody: Walter's Gesengbuch, 1525 Harmony: M. Praetorius, 1610 1st Published in: Enchiridion Town: Erfurt, 1524 ______________________________________________________________ This text was converted to ascii format for Project Wittenberg by Cindy A. Beesley and is in the public domain. You may freely distribute, copy or print this text. Please direct any comments or suggestions to: Rev. Robert E. Smith of the Walther Library at Concordia Theological Seminary. E-mail: CFWLibrary@CRF.CUIS.EDU Surface Mail: 6600 N. Clinton St.,Ft. Wayne, IN 46825 USA Phone: (219) 481-2123 Fax: (219) 481-2126 ______________________________________________________________